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Dienstag, 15. März 2016
"Militärexperte" Michael Wolffsohn fordert Wiedereinführung des Zwangsdienstes
In Deutschland ist eine Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht und eine personelle Aufstockung der Streitkräfte entbrannt. Die Bundeswehr sei mit den jetzigen Einsätzen überfordert, erklärte der Historiker und Militärexperte Michael Wolffsohn am Montag im Deutschlandfunk. Wenn man Soldaten an immer mehr Orte schicke, um Frieden zu schaffen oder zu stabilisieren, dann müsse man genügend Personal haben, sagte Wolffsohn. Daher sollte man unter anderem über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht nachdenken.
Dienstag, 9. Juni 2015
Syrien: Zwangsdienst wie ein Todesurteil
Über den Zusammenhang von Asylpolitik und der Diskriminierung von Männern durch den Zwangsdienst im Militär findet man bei NDR-Online eine lesenswerte Reportage:
Als die Militärpolizei an seiner Haustür in Damaskus klingelt, ist Rami* zum Glück nicht daheim. Seinen Einberufungsbefehl hat er erst kurz zuvor erhalten - und auf ihn wartet in der Armee von Baschar al-Assad der sichere Tod. Denn: Alle, die wie Rami ihre Wehrpflicht absolviert haben, werden wieder eingezogen - als Kanonenfutter, in den vordersten Reihen, so munkelt man. "Das ist wie ein Todesurteil", erzählt Rami. "Nur ein bis zwei Prozent kehren nach Hause zurück." Doch die meisten sieht man nie wieder.
Ramis Vater ruft ihn an und warnt ihn: Er soll Syrien auf der Stelle verlassen. Rami packt seine wichtigsten Dokumente in einen Rucksack, Zeugnisse, Beglaubigungen, Abschlüsse. Viel kann er auf seiner Flucht nicht mitnehmen. Und seine Familie wird er zurücklassen müssen. Rami begibt sich in die libanesische Hauptstadt Beirut, fliegt von dort mit der nächsten Maschine in die Türkei.
Als die Militärpolizei an seiner Haustür in Damaskus klingelt, ist Rami* zum Glück nicht daheim. Seinen Einberufungsbefehl hat er erst kurz zuvor erhalten - und auf ihn wartet in der Armee von Baschar al-Assad der sichere Tod. Denn: Alle, die wie Rami ihre Wehrpflicht absolviert haben, werden wieder eingezogen - als Kanonenfutter, in den vordersten Reihen, so munkelt man. "Das ist wie ein Todesurteil", erzählt Rami. "Nur ein bis zwei Prozent kehren nach Hause zurück." Doch die meisten sieht man nie wieder.
Ramis Vater ruft ihn an und warnt ihn: Er soll Syrien auf der Stelle verlassen. Rami packt seine wichtigsten Dokumente in einen Rucksack, Zeugnisse, Beglaubigungen, Abschlüsse. Viel kann er auf seiner Flucht nicht mitnehmen. Und seine Familie wird er zurücklassen müssen. Rami begibt sich in die libanesische Hauptstadt Beirut, fliegt von dort mit der nächsten Maschine in die Türkei.
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Mittwoch, 3. Juni 2015
Litauen: Fotoprojekt über Zwangsdiener im Heer
Two women in Lithuania are using photography to approach a very controversial topic – military conscription, which was suddenly reinstated by the Lithuanian government just a few months ago. The series is a collaboration between Lithuanian actress and TV host Beata Tiskevic-Hasanova and Lithuanian photographer and political science student Neringa Rekasiute.
On May 11th, more than 37,000 men, aged 19-26, woke up and found their surnames on Lithuania’s compulsory military service list. 3,000 were needed for the first wave of recruits, but 2/3 of this first group were filled by volunteers. Some of these men took to social media to express their thoughts about what many called a sudden and random ‘lottery.’ The most disturbing thing was the very harsh and unforgiving public opinion of men who didn’t want to go to the army. They were called “unmanly,” “cowardly,” “disgraceful,” etc. This negativity caught Beata’s and Neringa’s attention and they decided to respond creatively.
On May 11th, more than 37,000 men, aged 19-26, woke up and found their surnames on Lithuania’s compulsory military service list. 3,000 were needed for the first wave of recruits, but 2/3 of this first group were filled by volunteers. Some of these men took to social media to express their thoughts about what many called a sudden and random ‘lottery.’ The most disturbing thing was the very harsh and unforgiving public opinion of men who didn’t want to go to the army. They were called “unmanly,” “cowardly,” “disgraceful,” etc. This negativity caught Beata’s and Neringa’s attention and they decided to respond creatively.
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Sonntag, 24. Mai 2015
Indonesien: Militär verteidigt "Jungfrauentests"
Der Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) ist mehr als deutlich: Der sogenannte Jungfrauentest für Bewerberinnen im Militärdienst gehöre abgeschafft; er sei diskriminierend, grausam und unmenschlich, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Das sieht das Militär anders.
Nicht nur in Deutschland gibt es absurde und sexuell erniedrigende Praktiken, welche medizinisch "legitimiert" werden.
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Bericht: Wehrpflicht für Frauen in Norwegen
Nahkampf-Training bei der königlichen Garde. Die King's Guard ist eine Spezialeinheit der norwegischen Streitkräfte. Nur die Besten werden hier genommen, darunter auch Wehrpflichtige, die ihren zwölfmonatigen Dienst leisten. In einer Sporthalle üben rund 20 junge Männer und eine Frau, einen Gegner zu überwältigen, beziehungsweise sich aus der Umklammerung eines Angreifers zu lösen.
Hier gibt es den vollständigen Bericht.
Donnerstag, 12. März 2015
Auch Tschechien diskutiert Wiedereinführung der Wehrpflicht
"Wir dürfen nicht die jetzigen Gefahren unterschätzen, wir müssen vorbereitet sein. Am Beispiel der Ukraine kann man sehen, dass die Konflikte schnell und relativ nahe ausbrechen können", sagte Verteidigungsminister Martin Stropnicky. Außerdem habe das Heer keine Übersicht darüber, wie viele kampffähige Soldaten Tschechien im Falle des Krieges oder einer Bedrohung des Landes hätte.
Berichtet Die Presse und illustriert ihren Artikel mit einem geschmacklosen und sexistischen Bild.
Mittwoch, 4. März 2015
Zwingt Russland Wehrpflichtige in den Krieg?
Menschenrechtsgruppen haben in den vergangenen Monaten Dutzende Beschwerden russischer Wehrpflichtiger erhalten. Diese sagen, sie seien überrumpelt oder gewaltsam dazu gebracht worden, sich als Zeitsoldat zu verpflichten. Dann seien sie zu Militärübungen in die Region Rostow an der Grenze zur Ukraine gebracht worden.
Weil nach dem Gesetz nur Zeitsoldaten im Ausland eingesetzt werden dürfen, wächst unter Angehörigen die Sorge, dass unerfahrene Wehrpflichtige zum Kampf in die Ostukraine geschickt werden könnten. Viele Soldaten sagen, das geschehe bereits. Ein früherer Soldat berichtete, er sei gezwungen worden, seinen Dienst zu verlängern. Als sich seine einjährige Wehrpflicht im Oktober dem Ende zugeneigt habe, habe ihm sein Kommandeur gesagt, er habe keine Wahl: Er musste einen Vertrag unterschreiben und wurde zu Übungen in den Süden Russlands geschickt.
Der 20-Jährige wusste, dass dies bedeutete, dass er möglicherweise letztlich in der Ukraine an der Seite prorussischer Separatisten kämpfen würde. "Andere Soldaten hatten uns davon erzählt, vor allem Fallschirmjäger, die dort waren", sagt Alexander, dessen Nachname zu seiner Sicherheit unerwähnt bleibt.
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