Die
Wehrpflicht in Peru ist theoretisch solange keine "richtige"
Wehrpflicht solange sich genügend "Freiwillige" für den
Militärdienst verpflichten. Das scheint jetzt der Fall zu sein.
Zumindest erwägt Verteidigungsminister Cateriano schon diesen Monat
eine erste "Losrunde" zu Ermittlung derjenigen die
zwangsrekrutiert werden sollen. Im Lostopf sind selbstverständlich
nur männliche Peruaner.
Den
Zwangsdienst können Männer unter anderem dadurch umgehen indem sie
eine Geldbuße entrichten. Die Nationale Koordinierungsstelle
für Menschenrechte (CNDDHH) empört sich zurecht darüber,
dass dadurch Arme gegenüber Reichen diskriminiert werden:
"Avec
cette loi, ceux qui seront obligés de faire le service militaire
vont être les jeunes n'ayant pas les ressources suffisantes pour
commencer un cursus universitaire ni pour payer l'amende"
berichtet
die französische Zeitung Le Monde.
Darüber,
dass durch ein derartiges Gesetz Männer gegenüber Frauen
diskriminiert werden verliert weder die Nationale
Koordinierungsstelle für Menschenrechte noch der Autor des Artikels
auch nur ein Wort.
Besonders
ernüchternd ist in diesem Zusammenhang, dass Peru über Jahre hinweg
schlimme Erfahrungen mit der Misshandlung von Wehrpflichtigen gemacht
hat:
"Seit
1999 erhält amnesty international Berichte über Fälle von Folter
und Misshandlung von Wehrpflichtigen, darunter auch Todesfälle unter
ungeklärten Umständen. In diesen Fällen werden Folter und
Misshandlung Berichten zufolge von höherrangigem Personal angewandt,
um das Militärpersonal niederen Ranges zu bestrafen oder zu
disziplinieren.
Die in den Berichten aufgeführten Foltermethoden beinhalten: Schläge, das Eintauchen des Kopfes in mit Reinigungsmittel versetztes Wasser, Verbrennungen durch Zigaretten, mehrtägige Isolationshaft, teilweiser oder kompletter Nahrungsentzug, Drohungen und psychische Misshandlung."
Die in den Berichten aufgeführten Foltermethoden beinhalten: Schläge, das Eintauchen des Kopfes in mit Reinigungsmittel versetztes Wasser, Verbrennungen durch Zigaretten, mehrtägige Isolationshaft, teilweiser oder kompletter Nahrungsentzug, Drohungen und psychische Misshandlung."
Den
vollständigen Jahresbericht von Amnesty International findet man
hier.
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