Mittwoch, 26. November 2014

Bei der Musterung geoutet: schwuler türkischer Schiedsrichter erhält Respektpreis 2014 vom Bündnis gegen Homophobie

Wie viel Genugtuung ist es, wenn einem Unrecht getan wird, aber man dann einen Preis dafür bekommt, dass man gegen diese Behandlung Klage einreicht?

Halil Ibrahim Dincdag ist mit dem Respektpreis 2014 vom Bündnis gegen Homophobie ausgezeichnet worden. Doch so richtig, weiß der 39-jährige Türke nicht, warum er es verdient hat. "Im Namen aller, die gegen Homophobie und Diskriminierung kämpfen", nehme er den Preis an, sagte Halil Dincdag in seiner Dankesrede.

Dincdag hat vor sechs Jahren seinen Job als Schiedsrichter verloren nachdem er sich bei einer Musterung für die Armee als homosexuell geoutet hat. Daraufhin verlor er ebenfalls seinen Job beim Radio. Der Preis soll ihm nun Mut machen weiterzukämpfen und ein Zeichen gegen die Diskriminierung zu setzen.


Berichtet das Online-Magazin Schwulissimo.
Von den massiven Diskriminierungen, denen homosexuelle Männer im türkischen Militär ausgesetzt sind erzählt auch der Dokumentarfilm The Pink Report von Ulrike Bönisch.

Nachtrag: ein von vorne bis hinten lesenswertes Interview mit dem Gewinner des Respektpreises findet sich online bei Der Freitag